Städtereise auf Kreta
Wer Kreta mitten in einem gleichmäßigen Mittelmeerklima zu seinem Urlaubsziel erwählt, der hat es nicht nur auf eine Städtereise abgesehen. Denn die fünftgrößte Mittelmeerinsel, die doppelt so groß wie Mallorca ist (260 Kilometer lang und 60 Kilometer breit), hat vieles an Kultur zu bieten, auch und gerade für Bergwanderer liegt die Insel zwischen Afrika, Asien und Europa nahezu optimal, können sie doch bei ihren Ausflügen alle drei Kontinente bei gutem Wetter sehen.
Je kleiner jedoch das Dorf ist (und höher gelegen), desto wahrscheinlicher ist es, eine Privatunterkunft auf Kreta in Anspruch zu nehmen. Abseits des Massentourismus, der auch auf der Insel in sehr geringem Maße vorhanden ist, hat dieser Urlaubsort eine hohe kulturelle Bedeutung. In den Ballungsgebieten selbst befinden sich eher die Wohnbereiche der meisten Einwohner, jedoch nicht die Sehenswürdigkeiten. Es wohnen rund 600.000 Personen auf Kreta, ein Drittel hiervon lebt in der kretischen Hauptstadt Iraklio. Dort – wie in Sitia und Chania – kann ein Flughafen angesteuert werden.
Interessant zu sehen sind unter anderem der Palast von Knossos und die Samaria-Schlucht. Der Palast von Knossos ist eine bedeutende Ausgrabungsstätte im Zusammenhang mit der kretischen Bronzezeit (ca. 2.000 vor Christus). Knossos, so meint man heute, ist 1.600 vor Christus eine der größten Metropolen der Insel gewesen – mit über 50.000 Einwohnern. Durch Erdbeben wurde der Palast einige Male neu aufgebaut – verwinkelte Flure und Räume lassen darauf schließen, dass es sich hierbei um keinen Herrschaftssitz gehandelt hatte. Erdbeben sind auch heute im Abstand von wenigen Jahren auf Kreta üblich – jedoch waren in den letzten Jahrzehnten kaum Zerstörungen zu verzeichnen; die Einheimischen begegnen diesem Naturphänomen mit einem gewissen Gleichmut. 16 Kilometer hinab wandern kann man in die Samaria-Schlucht (in eine der längsten in Europa). Am Ziel, in AgiaRoumeli, angelangt, ist ein Rückweg nur zu Fuß oder per Schiff möglich. Die Schlucht ist von bis zu 600 Meter hohen Felswänden umgeben – an einer Stelle, der „Eisernen Pforte“, ist der einzige Durchgang nur drei Meter breit. Hier wandert man im Mai und Juni am besten.